Den umstrittenen CO2-Rechner auf der Internetseite des Umweltbundesamtes hat sich jetzt Prof. Dr. Andreas Schulte, Inhaber des Lehrstuhls für Waldökologie, Forst- und Holzwirtschaft an der Universität Münster, einmal genau angeschaut. Sein Fazit: Der CO2-Rechner ist eine „Datenkrake auf einem Tetzelkasten.“
Prof. Schulte wirft UBA-Chef Dirk Messner in einem Gastbeitrag für den Blog ofenzukunft.de (siehe unten) vor, mit dem Rechner mehr Daten des Nutzers abzufragen, als es angemessen sei. Zudem werde verschleiert, wo die Daten landen. Denn der Rechner gehöre nicht dem Umweltbundesamt, sondern einer gemeinnützigen GmbH namens KlimAktiv aus Tübingen. Oder dem Verein „3 fürs Klima“ in Dessau, für den der Verantwortliche des UBA-Rechners als Vorstandssprecher fungiert.
Doch damit nicht genug: Prof. Schulte fand auf der von dem UBA verlinkten Website auch einen Spendenaufruf des Vereins „3 fürs Klima“, wo als Kompensation für 20 t. CO2 500 Euro aufgerufen werden. Das sei Ablasshandel, so Schulte. Zudem würden dort diverse Banken beworben, die Geldanlagen für den Klimaschutz anbieten. Schulte fordert Juristen auf, sich diese Zusammenhänge beim UBA einmal genauer anzuschauen.
Den erweiterten CO2-Rechner des UBA (die Initiative Ofenzukunft berichtete) wertet Prof. Schulte als Grundlage für eine CO2-Abgabe auf energetische Holznutzung. Jedoch basierend „auf einer aus wissenschaftlicher Sicht fehlerhaften Auftragsstudie einer Vorfeldorganisation, die vor allem von zwei grünen Ministerien und dem Umweltbundesamt selbst alimentiert wird.“
Hier finden Sie den ganzen Gastbeitrag von Prof. Dr. Andreas Schulte:
Vorsicht Falle: Eine die Einführung in Hütchenspieler-Tricks des Umweltbundesamts
Der CO2-Rechner des UBAs ist eine Datenkrake auf einem Tetzelkasten
„Vorab: Der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes (UBA) – zu finden unter https://uba.co2-rechner.de/de_DE/ (Anmerkung der Redaktion) – will Ihre Daten und zwar in einem Umfang, von dem selbst chinesische Geheimdienste nur träumen können. Wenn Sie die Fragen im CO2-Rechner auf der Website des UBAs beantworten, weiß der Rechner (fast) alles über Sie: Ihr Alter, Geschlecht, Gewicht, Haushaltseinkommen (!), Ihr Budget für Theater, Kino, Haustiere, alles Wesentliche zu Ihrer Wohnung, Ihren Urlauben (Flug-, Schiffs-, Autoreisen), Alter & Art Ihres KFZ etc. und, kein Scherz: wieviel Gramm Wurst, Fleisch, Käse Sie denn so essen oder wieviel Milch Sie denn so trinken. Und: auch kein Scherz: wieviel Geld Sie denn so in „grüne Anlagen“ investiert haben … u.v.m.!
Und …: Man will Sie am Nasenring hinter die Fichte führen. Mit viel grünem Dunst wird Ihnen der Kopf vernebelt, heißt Ihnen versichert, dass es nur um das Beste für uns alle geht, nämlich um die Bewältigung der Klimakrise, die nur durch ihr sofortiges Handeln gelöst werden kann. Betonung: ihr & sofort! Oder will man doch nur das Beste von Ihnen, nämlich Ihr Geld und ihre Daten??? Letzteres wird deutlich, wenn Sie das neueste Video zum Thema sehen https://youtu.be/Arym9bPkruI.
Vorsicht Falle …! Der „grüne Dunst“ soll Sie davon ablenken, dass Sie Ihre Daten gar nicht auf der ggf. „sicheren“ Website einer Bundesbehörde in einen Rechner eingeben. Klicken Sie sich nämlich durch das Impressum und den Datenschutz-Button erfahren Sie, dass der UBA-CO2-Rechner einmal ein Rechner der gGmbH KlimAktiv in Tübingen ist, bei einem anderen „Klick“-Weg gehört er einem eingetragenen Verein in Dessau, für den der Mitarbeiter des UBAs, der für den CO2-Rechner im UBA selbst verantwortlich zeichnet, als Vorstandssprecher fungiert. Glasklarer kann man den Begriff „Interessenkonflikt“ gar nicht definieren.
Wie beim klassischen Hütchenspieler auf dem Jahrmarkt lenkt das UBA auf seiner Website davon ab und sagt Ihnen als Bürger, als Nutzer des CO2-Rechners gerade NICHT explizit, dass Sie Ihre intimsten Daten ja gar nicht dem Umweltbundesamt zur Verfügung stellen, sondern einer gGmbH oder einem e.V. Die gGmbH zeichnet dann
aberwitzig auf der Website einer Bundesbehörde presse- und datenschutzrechtlich verantwortlich. Gehen Sie über einen Link einer „Projektseite des UBA“, sagt Ihnen auch Niemand, dass Sie den geschützten Raum der Bundesbehörde verlassen und einem e.V. Ihre Daten übermitteln. Ist das Täuschen durch Unterlassen, also ein Straftatbestand? Ich weiß es nicht, aber: mindestens presse- und datenschutzrechtlich völlig unangemessenes Handeln einer Bundesbehörde!
Und: Sowohl die gGmbH als auch der e.V. sprechen von IHREM CO2-Rechner, so dass nicht klar ist, wer der Eigentümer nun wirklich ist und wen Sie z.B. bei Datenmissbrauch belangen können. Das scheint nicht einmal der Präsident des UBA, Prof. Dr. Messner zu wissen, denn in Antworten auf Anfragen von Bundestagsabgeordneten schrieb er mehrfach vom CO2-Rechner des Umweltbundesamtes. Aber bereits auf der UBA-Website selbst steht geschrieben: Der CO2-Rechner von KlimAktiv mit Projektpartner IFEU. Was jetzt, Herr Präsident und: Warum sagen Sie das den Bundestagsabgeordneten nicht? Gibt es etwas zu verbergen? Ja, ganz offensichtlich!
Was ist jetzt die Hidden Agenda, die eigentliche Idee hinter dem CO2-Rechner, der wem auch immer gehört?
Nun im ersten Schritt geben Sie alle Ihre intimsten Daten in eine Datenbank ein – mithin geben Sie ihre Daten einem e.V., NICHT dem UBA: NOCHMAL: einem e.V. mit dem Namen „3 fürs Klima“, NICHT dem Umweltbundesamt! Dies führt dann zu einem Resultat, nämlich ihrer persönlichen CO2-Bilanz …! Dieser wird mit dem durchschnittlichen deutschen CO2-Fussabdruck verglichen, der bei etwa 10,4 Tonnen CO2 pro Person liegen soll. Ihrer wird darüber liegen, ich versprech`s Ihnen, insbesondere, wenn Sie einen Kaminofen haben oder gar mit Holz oder Pellets heizen. Denn das wurde vom UBA – ein Schelm wer Böses dabei denkt – mit CO2-Emissioinen belegt, die ähnlich zu denen von Kohle oder Erdöl sind.
Nun, gegen das durch den CO2-Rechner erzeugte „schlechte Gewissen“ eines Fußabdrucks von z.B. 20 Tonnen CO2, hat „3 fürs Klima e.V.“ eine unmittelbare Antwort: Überraschung … Sie können Spenden! Mit einer Spende / Kompensation von 500 Euro für 20 Tonnen CO2 können Sie Ihr Gewissen direkt beruhigen – immer noch auf der gleichen Website des e.V., also der „Projektseite des UBA“. Ein 2. Regler bietet die Möglichkeit, auch die Bildungsarbeit von 3 fürs Klima zu unterstützen! Und nun wird auch mehr als deutlich, was der CO2-Rechner des UBAs oder doch des e.V. oder von wem auch immer … wirklich ist:
Ein Tetzel-Kasten …! „Wenn die Münze im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt“ – Dieser Satz wird dem deutschen Dominikaner Johann Tetzel zugeschrieben. Er gilt als der bekannteste Ablassprediger der Geschichte und steht sinnbildlich für eine verdorbene Kirche im ausgehenden Mittelalter. Wofür jetzt das UBA steht müssen sie selber entscheiden.
Wie viel Geld sich bereits im „Tetzel-Kasten“ des Vereins „3 fürs Klima“ befindet, erfährt man natürlich nicht … aber, wenn man etwas recherchiert: Das Bundesministerium von Herrn Habeck hat zum 01. März 2023 mal satte 528.000 Euro eingezahlt … Projekttitel: „Klimaneutral leben: Motivationsschub für individuelles Handeln!“ Nicht schlecht, für einen noch sehr sehr jungen Tetzel-Kasten, ähhh Verein.
Nun bietet der e.V. oder doch die Projektseite des UBAs noch? Z.B.: Geldanlage für den Klimaschutz. Was bietet Ihnen der Verein denn hier …? Also der e.V. „3 fürs Klima“ oder doch das Projekt des UBA oder …? – empfiehlt die … Zitat: „Pioniere der klimafreundlichen und nachhaltigen Geldanlagen: GLS Bank, Triodos Bank, EthikBank, UmweltBank“ … oder auch: den Greenpeace Finanzguide, falls Sie in Fonds, Aktien, ETFs investieren wollen, etc.
Wirklich jetzt …? Ich denke, aller spätestens jetzt reicht es …, mindestens mir! Eine Bundesbehörde, hier das UBA ruft zum Ablass über Spenden auf und macht über eine Projektseite DIREKT Werbung für Banken und den Greenpeace Finanzguide?
Jedenfalls warne ich erneut vor dem Gebrauch des CO2-Rechners, egal, wer dafür schlussendlich verantwortlich ist …! Er ist eine Datenkrake und zeitgleich ein Tetzelkasten …! Der gar nicht vom Umweltbundesamt ist, sondern einer gGmbH gehört …, oder doch einem eingetragenen Verein …? Vielleicht schreibt mir ja mal ein Fachanwalt oder Richter, wie man dies juristisch zu werten hat.
P.S. Hintergrundinformationen
Das Umweltbundesamt hatte im März diesen Jahres Holzenergie in seinem CO2-Rechner völlig unerwartet und neu als klimaschädlich eingestuft. Das Amt hat damit die Grundlage für eine CO₂-Abgabe auf energetische Holznutzung geschaffen – mit einer aus wissenschaftlicher Sicht fehlerhaften Auftragsstudie einer Vorfeldorganisation, die vor allem von zwei grünen Ministerien und dem Umweltbundesamt selbst alimentiert wird. Nicht nur eine Fachverbände-Allianz aus Repräsentanten der Land- und Forstwirtschaft sowie der Regenerativen Energie, sondern viele Waldökologen und Forstwissenschaftler erhoben gegen den Präsidenten der Behörde schwere Vorwürfe.“