Wie funktioniert ein Speicherofen?

Kachelöfen oder Heizkamine mit keramischen Heizgaszügen gehören zur Gruppe der Speicheröfen. Eine besondere Form des Speicherofens mit größtmöglicher Speicherfunktion ist der handwerklich errichtete Grundofen. Der Feuerraum besteht hier vollständig aus wärmespeichernder Schamotte, die Feuertür kann mit oder ohne Sichtscheibe ausgestattet sein. Es gibt neben den handwerklichen Speicheröfen auch industriell gefertigte Speicherfeuerstätten nach DIN EN 15250. Das sind dann sich in der Regel Specksteinöfen oder Bausätze.

Die als besonders angenehm empfundene Strahlungswärme und die lange Wärmespeicherung sind Pluspunkte des Speicherofens. Der Ofen gibt die Wärme über die äußere Verkleidung ab – überwiegend in Form von Strahlung. Zu einem kleineren Anteil wird durch die an der Oberfläche entlangströmende Raumluft Konvektionswärme erzeugt. Durch das träge Aufheizverhalten ist der Grundofen eher als Dauerheizung für einen Raum gedacht. Seine optimale Wärmewirkung erreicht er erst bei regelmäßiger Beheizung in einem Intervall von 5 bis 24 Stunden in Abhängigkeit der Bauweise des Ofens. Durch das Befeuern in größeren Zeitabständen erweist sich der Grundofen als besonders sparsam im Brennstoffverbrauch. Mit seinem Wirkungsgrad von über 80 Prozent, der sich durch Bauweise und elektronische Verbrennungsluftsteuerung auf bis zu 90 Prozent steigern lässt, ist diese Bauart eine der effizientesten unter den Einzelraumfeuerstätten. Speicheröfen sind eher ungeeignet für Räume mit hohem Wärmebedarf, bei Wunsch nach schnellem Aufheizen des Raumes und für sporadische Benutzung, etwa nur an Wochenenden. Ein großer Speicherofen wiegt mehrere hundert Kilogramm bis zu zwei Tonnen und braucht einen entsprechenden Aufstellort. Speicheröfen bewegen sich in einem ähnlichen Preisbereich wie Kachelöfen, in der Regel etwas darüber.

Quelle: Studie #ofenzukunft: Regenerative Wärme aus Holz als notwendiger Partner der Klimawende 2050

Bild: Ortner GmbH

0 0 Stimmen
Artikel Bewertung
Abonnieren
Benachrichtigung von
0 Kommentare
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen
Suche

Aktuelles
Die neuesten Beiträge

Newsletter

Anmeldung Newsletter

Kommen Sie mit uns ins Gespräch

Weitere Beiträge

  • Zahlen
  • Wirtschaft
  • Innovationen
  • Positionen
  • Umwelt

Schadstoffbelastung der Luft war in 2023 so gering wie nie zuvor

14. Mai 2024

Die Schadstoffbelastung der Luft in Deutschland hat sich in den zurückliegenden 20 Jahren in etwa halbiert: Die Werte für Fein-staub und Stickstoffdioxid waren im vergangenen Jahr so niedrig wie noch nie zuvor.

Wie wichtig ist Holz für die Wärmeversorgung in Deutschland?

6. Juni 2023

In den Diskussionen um die Wärmeversorgung in deutschen Haushalten spielt vor allem die Frage der Versorgungssicherheit mit Erdgas eine große Rolle. Und das nicht zu Unrecht, denn Erdgas als Energieträger sicherte 2018 mit 255 TWh 39,6 Prozent des Energieverbrauchs deutscher Haushalte. Gerade beim Thema Wärme, die mit 537,7 TWh den Löwenanteil privaten Energieverbrauchs ausmacht, ist Erdgas der wichtigste Energieträger.

Steht in Deutschland ausreichend Holz als Brennstoff zur Verfügung?

5. Juni 2023

Deutschland kann bei einer nachhaltigen Holz- und Waldwirtschaft durchaus global als Vorbild gesehen werden. Holz ist – sofern es aus einer nachhaltigen Bewirtschaftung stammt – als klimaneutral anzusehen. Grundlage hierfür ist jedoch, dass jeder Einschlag, jede Entnahme, zwingend mit einer Aufforstung verbunden ist. Bereits beim Blick zu europäischen Nachbarn sieht dies aber anders aus. Rumänien leidet stark unter teilweise illegalen Kahlschlägen ganzer Landstriche.

0
Ich würde mich über Ihre Meinung freuen, bitte kommentieren Sie.x
Nach oben scrollen