Berlin. Das Heizen mit Holz kann fast klimaneutral sein – wenn man einige Dinge beachtet. Auf diese Formel zum Heizen mit Holz einigten sich jüngst die deutschen Verbraucherzentralen. Hier kommt ihre ganze Empfehlung:
Ein Kaminofen mit Holzfeuer verbreitet eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre zuhause. Doch bei der Holzverbrennung werden durch Kaminöfen problematische Schadstoffe freigesetzt. Ein Kaminofen heizt in der Regel nur einen Wohnraum, deshalb heißen sie auch Einzelraumfeuerungsanlagen. Dazu gehören insbesondere Kaminöfen, Kachelöfen, Herde und Kachelofeneinsätze.
Umweltverträglichen Kaminofen kaufen
Wählen Sie beim Kauf eines Kaminofens eine emissionsarme und effiziente Feuerstätte, empfehlen die Verbraucherschützer. Seit 2018 gibt es ein Energielabel für Kaminöfen. Beim Neukauf eines Kaminofens sollten Sie auf die Abgasreinigung achten. So können Hersteller von Kaminöfen seit 2020 einen Blauen Engel für Kaminöfen beantragen. Inzwischen wurden fünf Kaminöfen mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Voraussetzung ist, dass sie hohe Anforderungen bei den Abgasen einhalten. Würden sämtliche Neugeräte diesen Standard erfüllen, ließe sich damit eine deutliche Luftverbesserung erreichen. Kaminöfen müssen aber mindestens die Grenzwerte der 1. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung Stufe II für Kohlenmonoxid (CO) und Staub einhalten sowie einen Mindestwirkungsgrad aufweisen.
Geeigneten Brennstoff wählen
Für das Brennholz gilt: Stammt es aus nachhaltiger Waldwirtschaft aus der Region, nimmt der nachwachsende Baum das freigewordene CO2 des Heizvorgangs wieder auf und das beim Transport freiwerdende CO2 fällt kaum ins Gewicht.
Alten Kaminofen nachrüsten
Sie können alte Kaminöfen mit einem Staubabscheider oder Staubfilter (auch Rußfilter genannt) nachrüsten. Wirklich umweltfreundlich wird ein Kaminofen aber erst, wenn er zusätzlich über eine elektronische Verbrennungsluftregelung verfügt. Es gibt zwei unterschiedliche Systeme: 1. Der Staubabscheider filtert durch seine elektrostatische Aufladung bis zu 90 Prozent der Partikel, die sich auf der Innenseite des Abgasrohrs absetzen, aus dem Abgas heraus. Hierfür ist ein Stromanschluss erforderlich. Die Anschaffungskosten liegen bei rund 1.000 Euro plus Einbaukosten. 2. Ein Rußfilter filtert die Partikel – wie der Name schon sagt – aus dem Ruß. Dieser muss jedoch regelmäßig gereinigt bzw. ausgetauscht werden. Die Anschaffungskosten für einen Rußfilter liegen bei rund 400 Euro plus Einbaukosten. Allein die Nachrüstung aller Bestandsöfen würde eine deutliche Feinstaubreduzierung bringen.
Zu alte Öfen austauschen
Holzöfen, die älter als 25 Jahre sind, entsprechen in der Regel nicht mehr dem Stand der Technik. Aber keine Regel ohne Ausnahme: Ein Einhalten der aktuellen Grenzwerte für ältere Kaminöfen kann auf zwei Wegen nachgewiesen werden. Entweder der Hersteller bestätigt schriftlich, dass dies für dieses Modell gilt, oder – falls dies nicht möglich ist – der Schornsteinfeger nimmt eine entsprechende Messung vor. Letztlich, so die Verbraucherschützer, gehe es auch um eine richtige Bedienung des Holzofens. Auch die helfe, den Schafstoffausstoß deutlich zu verringern.