Thomas Stelzer, Landeshauptmann von Oberösterreich, zeigt sich alarmiert: Der Grund sind durchgesickerte Überlegungen aus dem grün-geführten deutschen Umweltministerium, Brennholz die Klimaverträglichkeit wieder streitig zu machen, in der Folge mit einer entsprechenden Strafsteuer zu belegen und damit den im Frühjahr 2023 erreichten EU-Konsens wieder aufzuschnüren.
Ausgangspunkt waren unter anderem Berichte der Initiative ofenzukunft über die Zuweisung hoher Emissionswerte für Holz im Online-CO2-Rechner des UBA. „Ich halte gerade in Zeiten hoher Abhängigkeiten von Energieimporten gar nichts davon, den heimischen Energieträger Holz in Misskredit zu bringen. Zumal seit Frühjahr vergangenen Jahres europaweiter Konsens besteht, dass Heizen mit Holz nachhaltig ist und entsprechend forciert werden darf“, macht der ÖVP-Politiker Stelzer die Position der Nachbarn klar.
Brennstoff Holz nicht in Frage stellen
Im Gespräch mit der österreichischen Bauernzeitung warnte Stenzel auch davor, im Zuge der Umsetzung des neuen „Energie- und Klimaplans für Österreich“, den Brennstoff Holz in Frage zu stellen. In dieser Unterlage heißt es auf Seite 86 vorerst kryptisch, dass „eine Evaluierung der Rahmenbedingungen und Zielsetzungen für die energetische Nutzung von nachhaltiger Holzbiomasse“ durchgeführt werden soll. „Holz aus heimischen Wäldern steht definitiv für Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit. Daher werden wir als Volkspartei entschlossen dagegen ankämpfen, dass durch fragwürdige Vorstöße für eine Brennholz-Steuer oder durch die EU-Entwaldungsverordnung Stolpersteine auf dem Weg zur Klimaneutralität auftauchen“, sagte Stelzer.
Oberösterreich setzt richtige Anreize
Wie Statistik Austria berichtet, liegt Scheitholz mit 8.618 Terrajoule (TJ) und einem Anteil von 18,1 Prozent (%) auf Platz 1 in Oberösterreichs Haushalten. Dahinter folgen die Energieträger Erdgas (7.815 TJ; 16,4 %), Fernwärme (5.870 TJ; 12,3 %) und Heizöl aus noch in Betrieb befindlichen Altanlagen (5.568 TJ; 11,7 %). Holzpellets und Hackschnitzel liefern mittlerweile pro Jahr 5.272 TJ Raumwärme in den Haushalten Oberösterreichs und damit einen Anteil von 11,1 %. Die Wärmeerzeugung aus Pellets und Hackschnitzel weist damit im Zeitraum 2013-2022 einen Zuwachs von 29,3 % auf. Übertroffen wird diese Wachstumsrate nur von den Wärmepumpen mit einem Plus von 82,9 % im gleichen Zeitraum. „Die Ergebnisse betätigen, dass wir mit der oberösterreichischen Klima- und Energiestrategie richtige Anreize und Akzente gesetzt haben, sodass die Menschen bei diesem Klimaschutz auch mitziehen“, bilanziert Landeshauptmann Thomas Stelzer. Neben Biomasse und Umgebungswärme setzt die Oberösterreich-Strategie auf die Forcierung der biogenen Nahwärme, die Dekarbonisierung der Fernwärme und die stärkere Nutzung von industrieller Abwärme als weitere Säulen.