Koalitionsvertrag auf Schreibtisch vor brennendem Ofen

Koalitionsvertrag 2025: Initiative #ofenzukunft fordert technologieoffene Wärmewende und klare Rahmenbedingungen für Biomasse

Die Initiative #ofenzukunft zeigt sich enttäuscht über den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD. Zwar enthält das Papier einige richtige Ansätze, etwa die angekündigte Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und ein Bekenntnis zur Bioenergie, doch konkrete Maßnahmen für die Holzenergie fehlen – ebenso wie ein klares politisches Signal für die dezentrale Wärmeversorgung. Im Koalitionsvertrag wird die „Abschaffung des Heizungsgesetzes“ angekündigt, das durch ein „technologieoffeneres, flexibleres und einfacheres GEG“ ersetzt werden soll. Dabei soll künftig die erreichbare CO₂-Vermeidung die zentrale Steuerungsgröße darstellen. Die Initiative begrüßt diesen Ansatz grundsätzlich, warnt aber vor Unsicherheiten.

Leider viele allgemeine Aussagen

„Die Ambitionslosigkeit, die sich bereits in den Wahlprogrammen gezeigt hat, spiegelt sich leider auch im Koalitionsvertrag wider“, erklärt Dr. Johannes R. Gerstner, Politikberater der Initiative #ofenzukunft. „Statt die Chance zu ergreifen, moderne CO2-freundliche Biomassefeuerung als verlässliche Säule im Wärmemarkt zu stärken, bleibt es bei allgemeinen Aussagen.“ Positiv bewertet die Initiative das politische Bekenntnis, dass Bioenergie im Wärmemarkt eine wichtige Rolle spielen soll. Dies eröffnet zumindest die Möglichkeit, dass auch Holz als erneuerbarer Energieträger künftig im Rahmen der Förderprogramme und regulatorischen Vorgaben berücksichtigt wird – trotz seiner expliziten Abwesenheit im Vertragstext. Die angekündigte effizientere Ausrichtung der Förderkulisse, insbesondere im Klima- und Transformationsfonds (KTF), könne hier eine neue Richtung vorgeben.

Holz muss Teil der Lösung bleiben

„Die Branche wird weiter für ihre Technologie kämpfen müssen – und dabei deutlich machen, wie versorgungssicher, nachhaltig und systemdienlich die Energie aus Biomasse ist“, so Gerstner. Der Einsatz von Holzheizungen sei nicht nur in ländlichen Regionen ein zentraler Baustein der Wärmewende. Zugleich warnt Gerstner vor möglichen Rückschritten: „Das Gebäudeenergiegesetz hat den Holzofen bislang als Teil der Lösung anerkannt – etwa durch seine Anrechenbarkeit auf den Anteil erneuerbarer Energien. Dieses klare Signal war wichtig für Eigentümerinnen und Eigentümer sowie für Handwerkerinnen und Handwerker. Das darf die Branche nicht verlieren.“

Wohnungsbau-Turbo mit Holzheizung koppeln

Die Initiative sieht im Koalitionsvertrag zudem wichtige Ansatzpunkte für den Bürokratieabbau: So sollen mindestens 20 Prozent der Bundesverwaltungsvorschriften gestrichen, übermäßige nationale Auslegungen von EU-Recht („Goldplating“) beendet und ein Gesetz pro Jahr zum Bürokratieabbau verabschiedet werden. Auch die Abschaffung des nationalen Lieferkettengesetzes wird von der Branche als Entlastung bewertet. Ein weiteres zentrales Vorhaben ist der angekündigte „Wohnungsbau-Turbo“, der insbesondere dem Neubau neuen Schwung verleihen soll. Aus Sicht von #ofenzukunft bietet dies Chancen für eine stärkere Integration moderner Holzfeuerung in Neubaukonzepte – vorausgesetzt, deren Beitrag zur Klimaneutralität wird weiterhin politisch anerkannt.

Neue Regierung bedeutet neue Chance

„Eine neue Bundesregierung und ein neues Parlament bedeuten auch eine neue Chance“, so Robert Mülleneisen, Sprecher der #ofenzukunft und Vorsitzender des GVOB. „Wenn sich aus den Formulierungen im Koalitionsvertrag eine echte Technologieoffenheit ableitet, könnte das auch den Förderrahmen und die Marktbedingungen für unsere Branche verbessern.“ Die Initiative kündigt an, sich konstruktiv in die kommenden Gesetzgebungsverfahren einzubringen – mit dem Ziel, verlässliche Rahmenbedingungen für nachhaltige, saubere und effiziente Holzenergie zu schaffen.

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