Die Initiative #ofenzukunft läuft Sturm gegen die aktuelle Förderpraxis der bundeseigenen KfW-Förderbank: Denn die verbietet in den Konditionen ihrer Wohngebäude-Kredite der aktuellen Programme 297, 298 sowie 300 den Einbau von Holzöfen kategorisch. „Das kommt einem Verbot durch die Hintertür gleich und behindert zugleich eine schnelle Wärmewende“, sagt Robert Mülleneisen, Bundesvorsitzender des Gesamtverbands Ofenbau Deutschlands (GVOB) und Sprecher der Initiative #ofenzukunft.
Initiative #ofenzukunft ruft Bauministerin Geywitz um Hilfe
Die KfW-Programme unter dem Titel „Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude“ und die „Wohneigentumsförderung für Familien (WEF)“ sind aktuell die letzten Rettungsanker für Bauherren und Erstkäufer: Für neue Einfamilienhäuser gibt es verbilligte Langfrist-Kredite von bis zu 270.000 Euro. Förderkredite in Höhe von bis zu 150.000 Euro je Wohnung sind je nach Laufzeit zu haben zu Zinssätzen zwischen 0,01 und 1,23 Prozent. Bei aktuellen Zinssätzen für Immobilienkredite auf dem freien Markt in Höhe von zwischen 4 und 5 Prozent sind die KfW-Offerten für viele Bauherren und Immobilienkäufer die letzte Chance, ihren Wunsch nach den eigenen vier Wänden zu erfüllen.
Verbot trifft auch Kaminöfen
Dass es zu den Konditionen gehört, dass die geförderten Immobilien dem Standard „Effizienzhaus 40“ entsprechen müssen, verwundert wenig. Auch dass die Förderung den Einbau einer Erdgas- oder Ölheizung verbietet. Für beide gibt es auch kaum einen Bedarf in so hoch gedämmten, zwangsbelüfteten Neubauten. Auf wenig Verständnis trifft jedoch das Verbot jeglicher Art von Biomasseheizung. Denn die verbietet nicht nur einen Pelletofen, sondern selbst einen mit Scheitholz bestückten Kaminofen, mit dem man in der Übergangszeit oder an besonders kalten Winterabenden den Strombedarf der obligaten Wärmepumpe deutlich senken könnte.
Garant für Wärme in unsicheren Zeiten
Die KfW schütte mit ihrer aktuellen Förderpraxis das Kind mit dem Bade aus: „Es zwingt die Käufer von Neubauimmobilien und Bauherren in die unmittelbare Abhängigkeit von derzeit noch viel zu teurem Strom“, sagt Robert Mülleneisen. Hinzu komme, dass das Verbot unberücksichtigt lasse, dass es heute bereits Holzöfen gebe, die dank neuer Technologien einen deutlich reduzierten Schadstoffausstoß garantieren. „Wie technokratisch muss man denken, wenn man in einem kleinen, selten genutzten Holzofen nur eine Quelle für Luftschadstoffe sieht?“ fragt Mülleneisen. Die eigene Feuerstätte sei auch ein Garant für Wärme in Zeiten einer unsicheren Energieversorgung.
Mehrere Branchen hart betroffen
Das undifferenzierte Verbot sorgt zudem dafür, dass sich viele Häuslebauer sogar gegen den Einbau eines Schornsteins entscheiden. Damit verbauen sie sich langfristig die Chance, nach Ablauf der Kredite einen Ofen zu installieren. Das Ofenverbot der KfW sei weder parlamentarisch gedeckt noch sinnvoll, ergänzt Robert Mülleneisen: „Die KfW geht mit ihrer Auslegung eindeutig einen Schritt zu weit.“ Hier werde quasi durch einen Federstrich der ministerialen Bürokratie leichtfertig die Zukunft gleich mehrerer Wirtschaftsbranchen wie Ofenbau, Ofenhandel und Ofenhandwerk, Schornsteinbau und Schornsteinfeger, aber auch des Holzhandels und der Waldwirtschaft – aufs Spiel gesetzt.
Bauministerin Geywitz gefragt
Nachdem ein Klärungsversuch mit den Verantwortlichen der KfW Förderbank bereits gescheitert ist, bemüht sich die Initiative #ofenzukunft aktuell um einen Termin bei Bundesbauministerin Klara Geywitz. Die Fachreferenten ihres Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bau haben laut Aussage der KfW die Förderbedingungen mitentwickelt. Bleiben der Initiative dort die Türen verschlossen, muss Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) mit Besuch rechnen: Sein Ministerium führt die Rechtsaufsicht über die KfW als Anstalt des öffentlichen Rechts.
Kfw Förderung mit dem Verbot von Holzfeuerstellen ist ein weiteres klares Signal
für eine 2 Klassengesellschaft.