Fachgespräch war eine Farce – UBA-CO2-Rechner bleibt falsch

Resigniert kamen die Kritiker des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes (UBA) aus einer zweistündigen Videokonferenz: „Ein Dialog ist nicht zustande gekommen. Statt Kritik anzunehmen, hat das UBA nurmehr bestätigt, was wir schon geahnt haben“, sagt Dr. Johannes Gerstner, der als Berater der Initiative #ofenzukunft an der als Fachgespräch deklarierten Online-Konferenz teilgenommen hat.

Vertreter des Umweltbundeamtes, die in Stärke einer Fußballmannschaft zu dem Gespräch angetreten waren, konnten trotz langer Vorträge den Eindruck nicht widerlegen, dass man die CO2-Werte von Holz so hoch wie jene von Erdgas oder Kohle angesetzt habe, um Fehlanreize zu verhindern. Man habe die Furcht gehabt, hieß es zwischen den Zeilen, die Deutschen würden auf das Dämmen ihrer Häuser verzichten, stattdessen verstärkt mit Holz heizen. Auf Belege für diese Annahmen hätten die Teilnehmer der Videokonferenz jedoch vergeblich gewartet. Zwar konnten die Kritiker ihre Argumente vortragen; zu einer Überprüfung des CO2-Rechners soll das jedoch nicht führen.

CO2-Rechner sofort abschalten

So bleibt der Initiative #ofenzukunft nur, ihre Forderung zu wiederholen, den CO2-Rechner des Umweltbundesamtes einfach abzuschalten. „Es kann doch nicht sein, dass politische oder unternehmerischen Entscheidungen auf Basis falscher Daten einer Bundesbehörde getroffen werden. Handlungsbedarf besteht weiter“, ergänzt Robert Mülleneisen, Sprecher der Initiative #ofenzukunft und Präsident des Gesamtverbands Ofenbau Deutschland (GVOB).

Bleibt trotz eines Gesprächs mit Kritikern aus Wirtschaft und Wissenschaft wohl auch weiterhin falsch: Der CO2-Rechner des Umweltbundeamtes im Internet. Screenshot: ofenzukunft.de
5 1 Abstimmung
Artikel Bewertung
Abonnieren
Benachrichtigung von
0 Kommentare
Älteste
Neuestes Meistgewählt
Inline-Rückmeldungen
Alle Kommentare anzeigen
Suche

Aktuelles
Die neuesten Beiträge

Newsletter

Anmeldung Newsletter

Kommen Sie mit uns ins Gespräch

Weitere Beiträge

  • Zahlen
  • Wirtschaft
  • Innovationen
  • Positionen
  • Umwelt

Schadstoffbelastung der Luft war in 2023 so gering wie nie zuvor

14. Mai 2024

Die Schadstoffbelastung der Luft in Deutschland hat sich in den zurückliegenden 20 Jahren in etwa halbiert: Die Werte für Fein-staub und Stickstoffdioxid waren im vergangenen Jahr so niedrig wie noch nie zuvor.

Wie wichtig ist Holz für die Wärmeversorgung in Deutschland?

6. Juni 2023

In den Diskussionen um die Wärmeversorgung in deutschen Haushalten spielt vor allem die Frage der Versorgungssicherheit mit Erdgas eine große Rolle. Und das nicht zu Unrecht, denn Erdgas als Energieträger sicherte 2018 mit 255 TWh 39,6 Prozent des Energieverbrauchs deutscher Haushalte. Gerade beim Thema Wärme, die mit 537,7 TWh den Löwenanteil privaten Energieverbrauchs ausmacht, ist Erdgas der wichtigste Energieträger.

Steht in Deutschland ausreichend Holz als Brennstoff zur Verfügung?

5. Juni 2023

Deutschland kann bei einer nachhaltigen Holz- und Waldwirtschaft durchaus global als Vorbild gesehen werden. Holz ist – sofern es aus einer nachhaltigen Bewirtschaftung stammt – als klimaneutral anzusehen. Grundlage hierfür ist jedoch, dass jeder Einschlag, jede Entnahme, zwingend mit einer Aufforstung verbunden ist. Bereits beim Blick zu europäischen Nachbarn sieht dies aber anders aus. Rumänien leidet stark unter teilweise illegalen Kahlschlägen ganzer Landstriche.

0
Ich würde mich über Ihre Meinung freuen, bitte kommentieren Sie.x
Nach oben scrollen