Dresden. Es war ein Alarmruf an die Branche – wenn auch unbeabsichtigt. Pünktlich zu Beginn des Vortrags von #ofenzukunfts-Kontakter Dr. Johannes R. Gerstner klingelten am Donnerstag, den 12. September 2024 in Dresden alle Telefone. Anlass war der bundesweite Warntag. Doch Gerstner bemerkte launig, dass er durchaus manchmal den Eindruck hat, man würde auch bei der Holzenergie nur noch im Katastrophenmodus handeln. Damit leitete er auch seinen Vortrag ein, der etwa 300 Ofenbauern und Branchenmitgliedern auf den Branchentagen des Ofen- und Luftheizungsbauer-Handwerks aus Sachsen, Brandenburg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Einblick in die politische Branchenarbeit der Initiative #ofenzukunft des GVOB geben sollte.
Ein Rundumschlag über europäische und nationale Gesetzgebungsprozesse machte die Komplexität des Umfelds deutlich, in dem die Holzenergie sich gerade bewegt. Brüssel fordere immer strengere Grenzwerte, eine deutsche Regulierung in Form einer angepassten 1. BImSchV lasse noch immer auf sich warten, so die Bestandsaufnahme des Politikexperten. Dabei sei man in der Branche schon weiter. Man habe, so Gerstner, schon lange akzeptiert, dass man Herausforderungen wie Feinstaub oder Brennstoffeffizienz lösen muss. Die Politik reagiert gegenüber den Lösungsvorschlägen jedoch unverständlicherweise abwartend bis teilweise ignorant.
Politische Arbeit geht weiter
Die politische Arbeit der #ofenzukunft, die nun schon in das zweite Jahr geht, habe bislang schon viel erreicht, sei aber noch lange nicht am Ende. Er zeigte, dass bereits einige Firmen – vom Handwerksbetrieb bis zum Industrieunternehmen – die Initiative unterstützen, die Kampagnenarbeit jedoch durchaus noch weitere Mithelfer gebrauchen kann. Nur mit einer gezielten politischen Arbeit könne man die zentrale Botschaft setzen: Energie aus Holz ist nachhaltig und versorgungssicher. Und ein wichtiger Baustein für einen künftigen sinnvollen ökologischen Wärmemix in Europa.