Die Initiative #ofenzukunft will den Regierungswechsel in Berlin nutzen, um das Thema „Heizen mit Holz“ in den Fokus der Politik zu rücken. „Die neue Ministerriege gibt uns die Hoffnung, dass die Zukunft der Ofenbranche künftig nicht mehr allein von dem Teilaspekt Luftreinhaltung bestimmt wird“, sagt Robert Mülleneisen, Sprecher der Initiative #ofenzukunft und Präsident des Gesamtverbands Ofenbau Deutschland (GVOB).
Im Fokus der Ofenbranche stehen gleich mehrere Ministerien: Zum einen Wirtschaft und Energie, zum zweiten Wohnen und Bauen, Umwelt und Klima wie auch letztlich die Landwirtschaft.
Reiche kennt Versorgungssicherheit
Das einstige Habeck-Ministerium Wirtschaft und Energie wird jetzt von einer ausgewiesenen Energie-Expertin geführt: Katherina Reiche (CDU) war von 1998 bis 2015 Mitglied des Bundestages und arbeitete von 2009 bis 2013 als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium und 2013 bis 2015 als Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Bundestag arbeitete Reiche zunächst als Hauptgeschäftsführerin beim Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und war seit 2020 Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG (Essen). Seit Juni 2020 ist die 51-Jährige zudem Vorsitzende des Nationalen Wasserstoffrates der Bundesregierung.
Rainer ist selbst Waldbesitzer
Wenn es um Wald und Holz geht, ist stets das Landwirtschaftsministerium gefragt. Nachfolger des Grünen Cem Özdemir ist der bayerische Metzgermeister Alois Rainer (CSU). Der Straubinger ist seit 2013 Mitglied des Bundestages, leitete zuletzt den Finanzausschuss. Rainer ist auf einem Bauernhof aufgewachsen und er ist laut Süddeutscher Zeitung auch Waldbesitzer. Dem Ressort Landwirtschaft wurde auch das Thema Heimat zugeordnet.
Hubertz kennt das Heizungsgesetz
Neue Bauministerin ist Venera Hubertz. Die 37-Jährige aus Trier gilt als die Bürgerliche in der SPD, verhandelte 2023 mit Habeck über eine aus Sicht der SPD nötige Entschärfung des Heizungsgesetzes. Insofern kennt sie die Details des zu Überarbeitung anstehenden Themas. Und sie soll jetzt den „Wohnungsbau-Turbo“ der neuen Regierung zünden, das Bauen wieder billiger machen.
Schneider für Umwelt und Klima
Die Themen Umwelt und Klima liegen ab sofort in der Verantwortung des neuen Bundesministers Carsten Schneider (SPD). Der 49-Jährige Erfurter ist seit 1998 Mitglied des Bundestages, war von 2017 bis 2021 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, seit 2021 wirkte er als Staatsminister beim Bundeskanzler und Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland. „Carsten Schneider war nie Umweltpolitiker und wird trotzdem Chef des Ministeriums. Dabei wäre Fachexpertise hilfreich auf diesem Posten“, krittelte die linke Tageszeitung TAZ.
Chance für einen Neustart
Die Initiative #ofenzukunft bewertet mehr Know-how in den Bereichen Energie und Bauen sowie weniger Ideologie in den Themen Landwirtschaft und Umwelt eher positiv: „Wir hegen die Hoffnung, dass das Thema ‚Heizen mit Holz‘ in seiner ganzen Komplexität neu betrachtet wird. Uns ist wichtig, das verstanden wird, welche Bedeutung das Heizens mit Holz für die Energiewende und für die Versorgungssicherheit hat.“, sagt Robert Mülleneisen. Die Zukunft des Ofens allein unter dem Fokus Luftreinhaltung zu bewerten, gefährde nicht nur Hersteller, Handel und Handwerk, sondern missachte auch die Interessen von 25 Millionen Deutschen, denen ein eigener Holzofen daheim wichtig sei.
Persönliches Gespräch suchen
„Wir nehmen den Dialog mit den neuen Verantwortlichen in Berlin ab sofort auf“, versprach Dr. Johannes Gerstner, Politik-Kontakter der Initiative #ofenzukunft. Um mit Ihnen ins persönliche Gespräch zu gehen, sei es aber noch zu früh: „Geben wir Ihnen erst einmal 100 Tage Zeit, sich einzuarbeiten.“ Für die Wochen danach werde man aber zeitnah Termine anfragen.
