Auch wenn sich die Luftqualität in Deutschland so gut wie nie seit Beginn der Aufzeichnungen duch das Umweltbundesamt, ist Feinstaub als Gesundheitsrisiko nicht wegzudiskutieren. Dass beim Verbrennen von Holz deutlich mehr Feinstaub entsteht als bei gasförmigen oder flüssigen Brennstoffen, ist physikalisch bedingt, aber lösbar. Holzfeuerung gilt derzeit neben dem Straßenverkehr als eine große Feinstaubquelle in Deutschland. Das ist allseits bekannt. Das Umweltbundesamt (UBA) empfiehlt sogar, im Interesse der Luftreinheit auf Holzfeuerung gänzlich zu verzichten. Ein solcher Schritt wäre laut Holzwärmebranche mit Blick auf die notwendige Wärmewende ein fataler und unumkehrbarer Fehler.
Auch wenn die Holzfeuerung die Menschheit seit Anbeginn begleitet, ist sie technologisch nicht stehen geblieben und hat gerade in den letzten Jahren – auch als Reaktion der Branche auf bestehende Herausforderungen – große Fortschritte gemacht. Bereits heute liegen die meisten Feinstaub-Messstellen, gemäß der Zahlen des UBA, im ländlichen und städtischen Bereich im PM10-Jahresmittel unterhalb der sehr strengen Empfehlungen der WHO von 15 µg/m³ (zum Vergleich: die bestehenden Grenzwert der EU im Frühjahr 2023 liegen bei 40 µg/m³). Lediglich im städtisch-verkehrsnahen Bereich wird diese sehr niedrige Empfehlung überschritten mit Werten zwischen 15 und 20 µg/m³ im Jahresmittel. Wobei man zur Einordnung und zum Verständnis erwähnen sollte, dass bereits Pollenflug im Frühjahr zu einem Überschreiten des WHO-Empfehlung führen kann.
Ein Großteil der Feinstaubbelastung bei der Holzfeuerung entsteht zudem durch unsachgemäße Bedienung. Es ist am Ende nicht egal, wie ein Ofen beschickt und befeuert wird – das zeigt auch eine aktuelle, bislang noch nicht veröffentlichte Auftragsforschung des Umweltbundesamts (2023). Darum weisen geschulte Fachhändler und Handwerker ihre Neukunden auch in den korrekten Betrieb einer Einzelfeuerstätte ein, erklären die richtige Bedienung, die letztlich zu sauberer Luft beiträgt. Für die Bestandsanlagen gibt es Lösungen, etwa den digitalen Ofenführerschein (www.ofenakademie.de) oder Präsenzschulungen durch Verbände. Sehr wichtig ist auch die Beratung der Nutzenden durch die Schornsteinfegenden am konkreten Gerät vor Ort. Kurz gesagt: Das Problem der Feinstaubbelastung ist bei modernen und effizienten Feuerstätten mit moderner Verbrennungstechnik, Nutzerschulungen und mit Staubabscheidern eine lösbare Herausforderung.
Moderne Einzelfeuerstätten sichern nicht nur eine effiziente Nutzung der thermischen Energie des Holzes, sie können wassergeführt auch bestehende Heizungssysteme unterstützen, und sind technisch mit Staubabscheidern und Katalysatoren ausrüstbar, die die Feinstaubemissionen der Holzfeuerung deutlich minimieren und zum Erreichen der deutschen Ziele sowohl hinsichtlich der Wärmeversorgung als auch der Luftreinheit beitragen.
Quelle: Studie #ofenzukunft: Regenerative Wärme aus Holz als notwendiger Partner der Klimawende 2050