Die Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen in Europa, kurz UNECE (United Nations Economic Commission for Europe), gibt in ihrem Grundsatzpapier „Code of Good Practice for Wood-Burning and Small Combustion Installations“ detaillierte Empfehlungen zum Umgang mit Holzheizungen und kleinen Verbrennungsanlagen. Dazu zählt auch, technische Innovationen zu fördern. Zielgruppe sind politische Entscheidungsträger, Behörden sowie auch Endverbraucher, die in Wohnhäusern Holzheizsysteme nutzen. Hier die Inhalte des Papiers in gekürzter Form:
Herausforderung und Ziele
Herausforderung: Holzheizungen sind eine Hauptquelle von Luftverschmutzung durch Feinstaub (PM2.5), Kohlenmonoxid (CO) und organische Schadstoffe wie Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAHs). Diese Emissionen beeinflussen die lokale Luftqualität, gefährden die Gesundheit und tragen durch die Freisetzung von schwarzem Kohlenstoff (BC) zur Klimaerwärmung bei. Ziel: Bereitstellung von Best Practices, um Emissionen durch optimierte Nutzung und Technologien zu reduzieren, Kosten für Nutzer zu senken und die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren.
Definitionen und Geltungsbereich
Der Code bezieht sich auf Holzheizungen für Wohngebäude mit einer thermischen Leistung unter 100 kW, einschließlich Öfen, Kamine und Heizkessel. Es wird ausschließlich Holzbiomasse berücksichtigt, mit potenzieller Erweiterung auf andere Festbrennstoffe in der Zukunft.
Hauptprobleme bei der Holzverbrennung
Alte Geräte sind ineffizient und emittieren hohe Schadstoffmengen. Die unsachgemäße Nutzung moderner Geräte (z. B. feuchtes Holz oder falsche Luftzufuhr) kann ebenfalls hohe Emissionen verursachen. Der Feuchtigkeitsgehalt von Holz hat einen erheblichen Einfluss auf die Emissionswerte und Effizienz.
Technische Empfehlungen
Wahl des Heizgeräts: Moderne Heizsysteme mit automatischer Steuerung der Luftzufuhr und höherer Effizienz sollten bevorzugt werden. Installation: Heizgeräte sollten von qualifizierten Technikern installiert werden. Die richtige Dimensionierung des Geräts verhindert ineffiziente oder übermäßige Nutzung. Verbrennung: Holz sollte trocken, sauber und unbeschichtet sein. Feuchtes oder behandeltes Holz führt zu höherer Schadstoffbelastung. Technologische Innovationen: Neuere Geräte nutzen fortschrittliche Technologien wie Staubabscheider, automatische Steuerung und Wärmerückgewinnungssysteme.
Praktische Hinweise
Brennstoffauswahl: Trockene Holzscheite mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 10–20 % sind ideal. Pellets oder zertifizierte Holzprodukte sind vorzuziehen. Feueranzünden: Die „Top-Down“-Methode reduziert Emissionen in der Anzündphase erheblich. Wartung: Regelmäßige Reinigung der Geräte und Schornsteine sowie jährliche Inspektionen durch Fachleute tragen zur Effizienz und Sicherheit bei.
Regionale Besonderheiten
In Regionen wie Osteuropa, dem Kaukasus und Zentralasien sind traditionelle Heizmethoden wie offene Kamine und Mauerwerksöfen verbreitet. Dort fehlen oft nationale Richtlinien, Bewusstseinskampagnen und Technologien zur Emissionsminderung. Förderung von Aufklärung und technischen Schulungen wird empfohlen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Empfohlene Maßnahmen
Öffentlichkeitsarbeit: Kampagnen sollen Nutzer über emissionsarme Technologien, korrekten Betrieb und die Wahl geeigneter Brennstoffe aufklären. Regulierungsansätze: Entwicklung nationaler Vorschriften für minimale Effizienz- und Emissionsstandards. Innovationen: Förderung neuer Technologien wie intelligente Öfen und Pelletsysteme zur Steigerung der Effizienz und Reduktion der Schadstoffemissionen.
Zusammenfassung der Vorteile
Umwelt: Verringerung von Luftverschmutzung und Klimawirkungen durch schwarze Kohlenstoffemissionen. Gesundheit: Verbesserte Luftqualität und geringere Exposition gegenüber Schadstoffen. Wirtschaft: Reduzierung der Brennstoffkosten durch höhere Effizienz der Anlagen. Soziales Bewusstsein: Stärkung des Bewusstseins für nachhaltige Heizmethoden und deren Beitrag zu Klimaschutz und Gesundheit.
Umfassende Grundlage für Politik
„Der Code bietet eine umfassende Grundlage für Länder, um emissionsarme und effiziente Holzheizungen zu fördern. Er stellt eine Kombination aus technischer Expertise, politischer Orientierung und praktischen Hinweisen dar und trägt zur Bewältigung globaler Herausforderungen wie Luftverschmutzung und Klimawandel bei“, heißt es Am Ende des Positionspapiers. Dieses finden Sie zum Download hier: https://unece.org/sites/default/files/2021-08/2107194_Inside_EN_pdf%20web.pdf.