„Solange es einen Markt für den Holzofen gibt, hat dieser Zukunft“

Auf Einladung der Initiative #ofenzukunft stellte sich Frank Bonath, MdL in Baden-Württemberg, den Fragen der Anwesenden Vertretern aus der Ofenbranche. Beim ersten Online-Wirtschaftalk erklärte der Experte für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, dass aus seiner Sicht das Heizen mit Holz eine Zukunftstechnologie sei.

15 Interessierte aus der Holzofenbranche, darunter Vertreter von Herstellern sowie Handwerksbetrieben, hatten die Einladung der Initiative #ofenzukunft zum Wirtschaftstalk angenommen.  Die Moderatoren Yvonne Xeller, Sprecherin der Initiative, und Dr. Johannes Gerstner, Kontakter der Ofenzukunft, gingen im Gespräch mit dem Landespolitiker auf die Zukunftssorgen aus der Branche ein. Dabei gingen sie im speziellen auf das aktuelle GebäudeEnergieGesetz (GEG) sowie die angepassten Förderbedingungen der KfW-Bank ein.

„KFW-Förderbedingungen nicht in unserem Sinne“

Besonders der Passus, der Holzöfen in von der KfW geförderten Neubauten verbietet, stößt in der Branche auf Unmut. „KFW-Förderbedingungen nicht in unserem Sinne“, erklärte der FDP-Politiker. Da es sich dabei allerdings um eine Bank handelt, die vom Bund gesteuert werde, sei es auf Landesebene schwer, darauf Einfluss zu nehmen. Trotzdem müsse man als Politik gute Rahmenbedingungen schaffen, um den Menschen die „Lust am Bauen“ schmackhaft zu machen, auch ohne Subventionen, so Bonath.

Zum GEG erklärte der Energieexperte: „Das Hick-Hack, wie das Gesetz aufgestellt wurde, ist eine Katastrophe“. Wichtig sei, dass Holz darin weiter als klimaneutrale Heizenergie verankert sei. „Wir sollten gerade bei technologischen Themen wie nachhaltiger Energiegewinnung die Erkenntnisse von Fachleuten in die Beurteilung einfließen lassen“, sagte Bonath und wies auf die Experten aus der Holzofenbranche hin, die bereits technische Möglichkeiten, wie Katalysatoren oder elektrostatische Abscheider anbieten, um Emissionen beim Heizen mit Holz zu minimieren.

Der Ofenbau hat Zukunft

Yvonne Xeller ging weiterhin auf die Sorgen der Handwerksbetriebe ein: „Wenn der Holzofen nach außen nur als schmutzig dargestellt wird, dann haben wir im Handwerk wenig Zukunftschancen“. Besonders schwer wäre es so, junge Menschen für den Job des Ofenbauers zu begeistern. Darauf erklärte Bonath: „Es gibt keine Mehrheit für ein Verbrennungsverbot von Holz, weil die Mehrheit gerne mit Holz heizt. Solange es einen Markt für den Holzofen gibt, hat dieser Zukunft“.

Mit dieser Aussage sowie dem gesamten Wirtschaftstalk zeigte sich die Initiative #ofenzukunft mehr als zufrieden. „Für die Premiere ist das Format gut angekommen. Gerne setzen wir den Austausch mit weiteren Personen aus Politik, Medien und Wirtschaft fort“, erklärte Sprecherin Yvonne Xeller.

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