Erst ab dem 12. Jahrhundert verbreiteten sich Kamine, die an die heutige Form erinnern. In erster Linie ging es damals nicht nur um den effizienten Rauchabzug, sondern vor allem um den Brandschutz. Holz als Baustoff war üblich, die mehrstöckige Bauweise in Städten nahm zu. Um den regelmäßigen Stadtbränden einigermaßen Herr zu werden, umschloss man das Feuer mit Steinen. Ab dem 13. Jahrhundert wurden die Öfen mit Kacheln verkleidet. In bürgerlichen und adeligen Häusern verbreitete sich der dekorierte Ofen oder Kamin, sonst überwogen Stein- oder Lehmöfen. Im Alpengebiet entstanden im 14. Jahrhundert Kachelöfen, die sich rasch im Norden und Osten ausbreiteten, aus dem 15. und 16. Jahrhundert sind einige wenige Prunköfen erhalten. Im 17. Jahrhundert verbreiteten sich prachtvoll bemalte Öfen.
Ab dem 18. Jahrhundert begriff man den Ofen als Möbel und passte ihn an die Inneneinrichtung an. Im 19. Jahrhundert verbreiteten sich Produkte aus großen Manufakturen und Serienproduktionen, ein prominentes Beispiel ist etwa der Berliner Kachelofen. Im 20. Jahrhundert gab es noch bis etwa zum zweiten Weltkrieg eine Blütezeit mit den verspielten Öfen des Jugendstils und jenen, die nach den strengen Prinzipien des Bauhaus gestaltet wurden.
Quellen:
Studie #ofenzukunft: Regenerative Wärme aus Holz als notwendiger Partner der Klimawende 2050
Castillo, Encarna (2008): Faszination Kamin. München: Deutsche-Verlags-Anstalt
Vaupel, Bettina (2007): Viel Spiel ums Feuer. Eine kleine Kulturgeschichte des Kachelofens. In Monument April/2007