Wer in Österreich seine alte Holzheizung gegen eine neue tauscht, bekommt seit dem 1. Juli 2024 Geld vom Staat: Wer ein mindestens 15 Jahre altes Heizsystem betreibt, kann für die Modernisierung bis zu 5.000 Euro Bundesförderung beantragen. „Die Integration des Heizens mit Holz in die Förderung der Wärmewende wäre auch für Deutschland der richtige Weg,“ sagt Robert Mülleneisen, Sprecher der deutschen Initiative #ofenzukunft.
Die Förderung können in Österreich private Ein- und Zweifamilienhausbesitzer beantragen. Das gesamte Fördervolumen beträgt 60 Mio. Euro. Mit dem Tausch einer Wärmepumpe oder einer Holzheizung müssen die Hauseigentümer deutliche Endenergieeffizienzsteigerungen erzielen. Der Tausch einer veralteten Heizung wird jedoch nur gefördert, wenn keine Anschlussmöglichkeit für das Gebäude an ein Nah- oder Fernwärmenetz besteht, sofern dieses die Anforderungen „hocheffizient und klimafreundlich“ erfüllt.
5.000 Euro und Solarbonus möglich
Die Förderung wird in Form eines einmaligen, nicht rückzahlbaren Investitionskostenzuschusses in Höhe von bis zu 5.000 Euro vergeben. Maximal sind 30 Prozent der förderungsfähigen Kosten möglich. Wird gleichzeitig eine thermische Solaranlage installiert, gibt es bis zu 2.500 Euro dazu, den sogenannten Solarbonus. Die Bundesförderung ist mit eventuellen Förderprogrammen der österreichischen Bundesländer kombinierbar.
Bekenntnis zur Wärmequelle Holz
Christoph Pfemeter, Geschäftsführer des Österreichischen Biomasse-Verbandes begrüßt, dass die Bundesregierung die Modernisierung des Anlagenbestandes angeht und sich damit deutlich zum Brennstoff Holz bekennt. Moderne Holzheizungen (Scheitholz, Hackgut oder Pellets) brauchen laut Pfemeter aufgrund ihrer hohen Wirkungsgrade wesentlich weniger Brennstoff als alte Modelle. Gleichzeitig seien die Feinstaub-Emissionen moderner Holzheizungen kaum mehr messbar. Die zu erwartende Brennstoff-Einsparung liege bei rund einem Drittel, so Pfemeter.
34 Prozent der Wärme aus Holz
Etwa 34 Prozent des heimischen Raumwärmeeinsatzes der österreichischen Haushalte entfielen 2021/22 auf Scheitholz-, Pellets- oder Hackgutheizungen. Rund 734.000 Haushalte in Österreich (von rund 2,4 Mio.) nutzen Holzeinzelfeuerungen als primäres Heizsystem. Allerdings sind aktuell mehr als 350.000 Holzzentralheizungen älter als 25 Jahre. Zum Ausstieg aus Erdöl und Erdgasheizungen müssen im Jahr etwa 40.000 neue Holzkessel installiert werden, so der Biomasse-Verband. Die 60 Mio. Euro-Förderung aus Wien reichen für die Bezuschussung von maximal 12.000 Anlagen.
Gutes Beispiel für Deutschland
„Die österreichische Politik ist der deutschen einen Schritt voraus, sie fördert schon, während ihre deutschen Kollegen noch versuchen, die Wärmewende ohne den wichtigen Baustein Heizen mit Holz zu schaffen“, sagt Robert Mülleneisen, Sprecher der deutschen Initiative #ofenzukunft. Der Austausch alter Holzöfen sei hier wie dort der richtige Weg, die Schadstoffemissionen wie auch den Brennholzverbrauch nachhaltig zu senken. Die Zahlen aus Österreich seien vergleichbar mit denen aus Bayern, dort heizen laut der Landesanstalt für Wald und Fortwirtschaft sogar rund 2,1 Mio. Haushalte mit Holz, das entspricht ebenfalls gut 35 Prozent.
Weitergehende Informationen
Hier finden Sie Details zur neuen Förderung auf der Homepage der österreichischen Kommunal Kredit Public Consulting (KPC): https://www.umweltfoerderung.at/privatpersonen/tausch-erneuerbare-ein-zweifamilienhaus/unterkategorie-ein-und-zweifamilienhaus-1. Und hier finden Sie eine Übersicht der förderfähigen Heizungssysteme: https://www.umweltfoerderung.at/uebersicht-foerderungsfaehige-heizungssysteme
