Die Erkenntnis, dass der Umstieg von Erdöl und Gas auf Strom aus Sonne und Wind nicht in wenigen Jahren gelingen wird, greift immer mehr um sich. Zu komplex ist das Thema Wärmewende, zu groß die Fallstricke auf dem Weg von der Planung am grünen Tisch zur Umsetzung in jedem Ort und jedem Gebäude. Als ein Wächter für die Interessen vieler Privathaushalte, wie auch großer Teile der Wirtschaft hat sich die Initiative #ofenzukunft einen Namen gemacht. Vor einem Jahr ist ihr Online-Blog on air gegangen und hat seither mehr als 100.000-mal Impulse gegeben – Zeit für eine Zwischenbilanz.
Die Initiative #ofenzukunft betreibt einen Blog auf der gleichnamigen Website ofenzukunft.de. Im Fokus der Redaktion stehen die Themen Klimaschutz und Luftreinhaltung, Gesetze und Verordnungen aus Berlin und Brüssel bezogen auf die Nutzung von Kaminöfen und Holzheizungen, die Förderprogramme von Bund, Ländern und deren Banken sowie der politische Umgang mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz.
Heizen mit Holz wichtig für Wärmewende
Kern der Arbeit ist es, Energiepolitikern wie Journalisten zu vermitteln, dass die Energiewende nur dann schnell gelingen kann, wenn man die Energiequelle Holz mit ins Kalkül zieht. Oder anders ausgedrückt: Immer dann zu intervenieren, wenn durch falsche Entscheidungen das Heizen mit Holz und damit auch das schnelle Gelingen der Wärmewende gefährdet wird.
Infos prüfen und Gespräche führen
„Wir beobachten die Gesetzgebung in Brüssel und Berlin, die Förderpolitik und auch die Formen der Energiebilanzierung. Und wir schauen, was unsere Nachbarn besser können als wir,“ beschreibt Guido Eichel als Beirat der Redaktion und Motor der Initiative. Dafür werden täglich unzählige Informationen geprüft und bewertet sowie mit Experten unterschiedlicher Couleur und mit politischen Entscheidern Gespräche geführt. Ein Ergebnis der Arbeit ist ein nahezu täglich wachsender Blog im Internet, ofenzukunft.de.
Schon 100.000-mal Impulse gegeben
Davon profitieren Journalisten in nahezu allen deutschen Medien ebenso wie die in die Wärmewende involvierten Politiker auf EU-Ebene, in Berlin und in allen Bundesländern: Rund 2.000 von Ihnen bekommen ein- bis zweimal pro Monat einen Newsletter der Initiative, der in der Regel aus mehreren Info-Bausteinen besteht. Mit mehr als 200 Artikeln und Interviews zum Thema Heizen mit Holz ist der Online-Blog ofenzukunft.de mittlerweile auch ein gefragtes Nachschlagewerk für Journalisten wie Entscheider innerhalb und außerhalb der Branche.
Skandale interessieren besonders
Welche Themen besonders interessieren, können die Macher der #ofenzukunft an den Aufrufen ihrer Internetseite ablesen: „Immer dann, wenn wir einen Skandal offenlegen, werden unsere Berichte tausendfach geklickt“, berichtet Redaktionsleiter Joachim Kummrow. Solche Themen waren der Ausschluss von Holzöfen durch eine versteckte Kondition in der KfW-Förderung von Neubauten. Oder ein fachlich hoch umstrittener Schadstoffausweis für Holz im CO2-Rechner des Umweltbundesamtes. Im Kern gehe es aber nicht darum, Auseinandersetzungen zu provozieren, so Kummrow, sondern den Dialog mit seriösen Informationen zu befördern.
Anerkennung für Baustein der Wärmewende
„Wir verstehen die Arbeit der Initiative nicht als Nabelschau der Ofenbaubranche. Auch geht es uns nicht darum, mehr Verbraucher zum Kauf eines Holzofens zu bewegen“, sagt Robert Mülleneisen als Sprecher der Initiative. Man wolle, dass die Politik das Heizen mit Holz als wichtigen Baustein der Wärmewende erkennt. „Und wir werden darauf achten, dass auf die 25 Millionen Deutschen Rücksicht genommen wird, die auf den Kaminofen in ihrem Haus als Rückfalllösung für die nächste Energiekrisen nicht verzichten wollen“, so Mülleneisen.
Der Politik weiter auf die Finger schauen
Holz allein könne die Wärmewende nicht lösen. Aber der nachwachsende Rohstoff müsse als Teil der Lösung anerkannt werden. Und im Besonderen dort, wo es absehbar keine Nahwärmenetze geben werde. „Wir werden der Politik und ihren Ratgebern über alle Wechsel der Ansprechpartner hinweg auch künftig genau auf die Finger schauen“, verspricht Mülleneisen.
Mehr Unterstützung wünschenswert
Von seinen Kollegen in Industrie, Handel und Handwerk erwarten Mülleneisen eine zunehmende Unterstützung: „Je tiefer wir in die Klima- und Energiepolitik eintauchen, desto mehr Punkte entdecken wir, an denen wir achtgeben müssen, dass im Übereifer der Regulierung das Kind nicht mit dem Bade ausgeschüttet wird.“ Die Lobbyarbeit für die Branche und ihre Kunden sei alternativlos: „Wir haben zwar mehr Freunde als Feinde. Aber die, die gegen uns sind, wissen auch, wie sie sich Gehör verschaffen können“, ergänzt Guido Eichel.