„Die Politik darf keine Entscheidungen treffen, die die Menschen nicht verstehen können. Sonst sät sie Frust und Widerstand“, sagt Frank Bonath, Mitglied des baden -württembergischen Landtags und energiepolitischer Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, zum aktuellen Umgang mit dem Thema Heizen mit Holz.
Als Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft nutzte Bonath jetzt das Dialogangebot der Initiative #ofenzukunft. In einer Online-Konferenz mit Sprecher Robert Mülleneisen, Beirat Guido Eichel und Kontakter Dr. Johannes Gerstner nahm der Politiker aus Villingen-Schwenningen jüngstes Hintergrundwissen zum Thema Heizen mit Holz auf.
Augenmerk auf Kommunale Wärmeplanung
Ein Schwerpunkt des Austausches war die mögliche Rolle des Heizens mit Holz in der anlaufenden Kommunalen Wärmeplanung. Frank Bonath konnte die Bedenken seiner Gesprächspartner nachvollziehen, denn sie erwarten Nachteile für die Hausbesitzer wie für die Ofenbranche, wenn die Definition von künftigen Nahwärmenetzen mit einem Anschlusszwang – und schlimmer noch – einem strikten Verbot von Einzelraumfeuerstätten einhergehen würden. Schon jetzt, so merkte Guido Eichel an, gebe es in Baden-Württemberg erste Kommunen, die Käufer von Neubaugrundstücken den Einbau eines Kaminofens verbieten. Auch die KfW knüpfe verbilligte Neubaukredite an die Bedingung, auf einen Holzofen und sogar einen Schornstein zu verzichten.
Fokus auf EU-Aktivitäten richten
Ein weiteres Schwerpunktthema des Gesprächs waren die laufenden Aktivitäten der EU in Sachen Luftreinhaltung. Die Branchenvertreter warnten davor, die Abgasgrenzwerte zu schnell zu stark zu verschärfen. Industrie wie Handwerk bräuchten Zeit, neue Lösungen zu entwickeln und Akzeptanz dafür zu gewinnen. Frank Bonath versprach, seine Kollegen auf Landesebene sowie auch die Fachleute seiner Partei auf Bundes- und Europaebene zu sensibilisieren: „Die Energiewende wird ohne Technologieoffenheit kaum möglich sein.
„Heizen mit Holz ist Teil unserer Kultur“
Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass das Zuheizen mit Holz auch zukünftig erlaubt bleibt. Es ist Teil unserer Kultur und hat zudem eine hohe Bedeutung für das Gelingen der Energiewende.“ Er unterstrich, dass er in Wirtschaftswachstum und Klimaschutz keine Gegensätze sieht: „Beides bedingt einander.“ Der Dialog endete mit der Zusage, den Kontakt zu halten und den Austausch, wann immer nötig fortzusetzen.