Robert Mülleneisen

#ofenzukunft: Holzöfen bleiben die unterschätzte Säule der Krisenvorsorge

Die Initiative #ofenzukunft begrüßt die neue Broschüre des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zur Notfallvorsorge – kritisiert jedoch scharf, dass das Heizen mit Holz darin nicht erwähnt wird. Aus Sicht der Initiative blendet das BBK damit eine der entscheidendsten Säulen der Wärmeversorgung in Krisenzeiten aus.

Das BBK empfiehlt in seiner Veröffentlichung „Vorsorgen für Krisen und Katastrophen“ erstmals ausdrücklich netzunabhängige Heizquellen wie Gasheizer, Petroleumöfen oder Ethanolkamine. Damit rückt die Behörde zwar die Fähigkeit, auch bei Strom- und Heizungsausfällen Wärme bereitzustellen, stärker in den Fokus – doch die naheliegendste und bewährteste Form netzunabhängiger Wärme bleibt unerwähnt: der Holzofen.

Gefährliche Lücke in der Krisenkommunikation

„In 11,7 Millionen Haushalten stehen Holzöfen und Kaminöfen bereit, die ohne Strom, Gas oder IT funktionieren. Sie sind eine der größten stillen Reserven für Wärme und Warmwasser im Krisenfall – und sie sind längst vorhanden“, betont Robert Mülleneisen, Sprecher der Initiative #ofenzukunft. „Dass das BBK diese Realität ignoriert, ist nicht nachvollziehbar. Hier geht es nicht um Romantik, sondern um Resilienz. Wer im Krisenfall Verantwortung trägt, darf Millionen funktionierender Wärmequellen nicht einfach übersehen“, so Mülleneisen weiter.

Holzöfen: sofort verfügbar, unabhängig und regional

Nach Einschätzung der Initiative könnten die vorhandenen Feuerstätten im Ernstfall einen zweistelligen Anteil des Raumwärmebedarfs in Deutschland abdecken. Rund zwei Drittel der Anlagen funktionieren vollständig ohne elektrische Komponenten – ein entscheidender Vorteil, wenn zentrale Energieinfrastrukturen ausfallen. Holz ist zudem regional verfügbar, lagerfähig und unabhängig von globalen Lieferketten – und damit ein strategischer Energieträger in Krisenlagen.

Forderung: Holzfeuerstätten endlich als Teil staatlicher Resilienzplanung anerkennen

Die Initiative #ofenzukunft fordert, dass das Heizen mit Holz künftig explizit in staatlichen Vorsorgekonzepten verankert wird. Holzöfen und Kaminöfen seien keine nostalgische Nische, sondern eine technologisch ausgereifte, emissionsarme und millionenfach vorhandene Reserve.

„Das BBK setzt ein wichtiges Signal, indem es auf unabhängige Wärmequellen hinweist“, so Mülleneisen. „Aber solange Holzfeuerstätten in der Krisenkommunikation fehlen, bleibt dieses Signal unvollständig. Wer Versorgungssicherheit ernst meint, muss Holzwärme endlich mitdenken.“

 

Hier finden Sie die neue Notfallvorsorge-Broschüre des BBK zum Download.

„Wir wollen die nötige Wärmewende nicht torpedieren", sagt Robert Mülleneisen von der Initiative #ofenzukunft: "Im Gegenteil. Wir Ofenbauer nehmen unsere Verantwortung ernst und arbeiten mit Hochdruck an einer noch effizienteren Abgasreinigung. Deshalb sind wir auch nicht bereit, uns ständig beschimpfen zu lassen.“
Robert Mülleneisen, Sprecher der Initiative #ofenzukunft
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